Wagner, Meyerbeer und der Antisemitismus des 19. Jahrhunderts
Lüge und Wahrhaftigkeit in der deutsch-jüdischen Musikkultur, KlangZeiten, Band 12, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2015 – www.boehlau.de
Die Forschungsliteratur zu Richard Wagner differenziert sich in den letzten Jahren nicht nur weiter aus, sondern beschäftigt sich zunehmend auch mit seinen Schattenseiten. Dabei rückt die Tatsache in den Blick, dass er nichts weniger als ein deutscher Komponist war, sondern wie jeder andere Komponist von Rang international beeinflusst wurde. In diesem Zusammenhang steht die Dissertation von Melanie Kleinschmidt „Der hebräische Kunstgeschmack. Lüge und Wahrhaftigkeit in der deutsch-jüdischen Musikkultur“. Sie geht vom antisemitischen Artikel „Das Judentum in der Musik“ aus, den Wagner zunächst unter einem Pseudonym herausgab, ehe er ihn, bezeichnenderweise erst nach dem Tode seines jüdischen Lehrmeisters Giacomo Meyerbeer, unter eigenem Namen veröffentlichte. Weiterlesen